Siltronic mit starkem dritten Quartal 2021

  • Abgesetzte Waferfläche weiter gestiegen, Vollauslastung in allen Bereichen

  • Umsatz von EUR 371,6 Millionen 9 Prozent über Q2 2021

  • EBITDA von EUR 122,9 Millionen 14 Prozent über Q2 2021 (EBITDA-Marge 33,1 Prozent)

  • Netto-Cashflow bei EUR 70,1 Millionen

  • Prognose 2021 für Umsatz und EBITDA-Marge präzisiert

Der Geschäftsverlauf der Siltronic AG (SDAX/TecDAX: WAF) hat sich auch im dritten Quartal weiter verbessert. Die abgesetzte Waferfläche übertraf das schon hohe Niveau des zweiten Quartals 2021. Der Umsatz ist im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 um 8,9 Prozent auf EUR 371,6 Millionen gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten der Umsatz im 9-Monatszeitraum von Januar bis September 2021 mit gut 11 Prozent deutlich gesteigert werden.

„Das Wachstum der Waferfläche ist 2021 außergewöhnlich. Einerseits sehen wir Nachholeffekte aus dem Jahr 2020 und gleichzeitig hohe Investitionen in Digitalisierung. Zusätzlich steigt unser Marktanteil leicht.“, so Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG.

Geschäftsentwicklung Q3 2021

Siltronic erzielte im dritten Quartal 2021 einen Umsatz von EUR 371,6 Millionen. Das entspricht einem Anstieg um 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Wesentlicher Treiber war der Anstieg der abgesetzten Waferfläche, aber auch die Entwicklung der Durchschnittserlöse in Rechnungswährung und die Entwicklung des Wechselkurses von Euro zum US-Dollar haben zum Wachstum beigetragen. Im dritten Quartal notierte der Euro gegenüber dem US-Dollar mit durchschnittlich 1,18 rund 2 Prozent schwächer als im Vorquartal (1,21). Schon im ersten und zweiten Quartal 2021 übertraf der Umsatz durch den Anstieg der abgesetzten Waferfläche die jeweiligen Vorquartale deutlich.

Im 9-Monatszeitraum Januar bis September 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von EUR 1.028,8 Millionen, ein Plus von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Flächenzuwachs war so stark, dass die Belastung aus der Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar von rund 7 Prozent deutlich überkompensiert wurde (durchschnittlicher Wechselkurs 1,20 im Berichtsjahr gegenüber 1,12 im Vergleichszeitraum 2020).

Die Herstellungskosten haben im dritten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorquartal aufgrund der gestiegenen Absatzmenge zugenommen. Der Anstieg der Herstellungskosten verlief im Quartalsvergleich jedoch deutlich unterproportional zur abgesetzten Fläche. Die Abschreibungen hatten keinen nennenswerten Einfluss auf die Entwicklung der Herstellungskosten.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 beliefen sich die Herstellungskosten auf EUR 716,0 Millionen. Die Erhöhung um EUR 60,2 Millionen ist in erster Linie mengenbedingt und in zweiter Linie durch höhere planmäßige Abschreibungen von rund EUR 13 Millionen verursacht. Unter Vernachlässigung der höheren Abschreibungen sind die Herstellungskosten je Waferfläche aufgrund von Skaleneffekten und Produktivitätssteigerungen, die bei steigender Absatzmenge typisch sind, deutlich zurückgegangen. Flankierend haben erfolgreiche Maßnahmen zur Kostensenkung die Herstellungskosten entlastet, die zudem wechselkursbedingt etwas abgenommen haben. Zum Ende des dritten Quartals haben steigende Strompreise die Kosten leicht erhöht.

Das Bruttoergebnis im dritten Quartal 2021 lag mit EUR 119,0 Millionen 13,1 Prozent über dem Wert des Vorquartals. Die Bruttomarge ist von 30,8 Prozent auf 32,0 Prozent gewachsen.

Das EBITDA ist im dritten Quartal 2021 gegenüber dem Vorquartal um 13,8 Prozent auf EUR 122,9 Millionen gestiegen. Der Anstieg lag damit leicht über dem des Bruttoergebnisses. Die EBITDA-Marge hat im Vergleich zum Vorquartal von 31,7 Prozent auf 33,1 Prozent zugelegt.

Im 9-Monatsvergleich lag das EBITDA 21,8 Prozent über der Vorjahresperiode. Von Januar bis September 2021 addierte sich das EBITDA auf EUR 322,6 Millionen. Darin enthalten sind Mehraufwendungen aufgrund des Übernahmeangebots von GlobalWafers von rund EUR 6 Millionen.

Das EBIT ist im dritten Quartal um 20,6 Prozent auf EUR 83,9 Millionen gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Nach den ersten neun Monaten des Jahres 2021 erreichte das EBIT EUR 207,6 Millionen (Q1-Q3 2020: EUR 163,8 Millionen).

Im dritten Quartal 2021 erzielte Siltronic einen Periodengewinn von EUR 73,6 Millionen. Das Ergebnis je Aktie lag bei EUR 2,15 nach EUR 1,83 im zweiten Quartal 2021.

Nach neun Monaten wurde ein Periodenergebnis von EUR 195,9 Millionen erreicht, wovon EUR 169,5 Millionen auf die Aktionäre der Siltronic AG entfielen. Das Ergebnis je Aktie lag nach den ersten neun Monaten 2021 bei EUR 5,65 nach EUR 4,19 im Vorjahr.

Entwicklung von Eigenkapital, Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen

Mit einem Eigenkapital von EUR 1.192,2 Millionen zum 30. September 2021 betrug die Eigenkapitalquote von Siltronic 54,9 Prozent im Vergleich zu 45,4 Prozent zum 31. Dezember 2020. Die Zunahme des Eigenkapitals um EUR 320,4 Millionen ist vor allem auf den Gewinn der ersten neun Monate 2021 von EUR 195,9 Millionen abzüglich der ausgeschütteten Dividende von EUR 60 Millionen und einem zinsbedingten Rückgang der Pensionsverpflichtungen von EUR 166,5 Millionen zurückzuführen.

Ursächlich für den Rückgang der Pensionsverpflichtungen war die Zinsentwicklung in Deutschland und den USA. Zum 30. September 2021 wurden die Pensionsrückstellungen in Deutschland mit 1,19 Prozent (31. Dezember 2020: 0,69 Prozent) abgezinst. In den USA ist der Zinssatz von 2,07 Prozent auf 2,42 Prozent gestiegen.

Siltronic hat in den ersten neun Monaten 2021 Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte von EUR 143,8 Millionen getätigt (Zugang zum Anlagevermögen). Sie betreffen vor allem Investitionen in Epitaxie Kapazitäten, Capabilities und die Erweiterung des Kristallziehgebäudes in Freiberg. Das Unternehmen ist im dritten Quartal 2021 einen langfristigen Pachtvertrag für ein Grundstück für die neue 300 mm-Fabrik in Singapur eingegangen. Der Barwert der erwarteten Pachtzahlungen ist mit jeweils rund EUR 47 Millionen in den Bilanzpositionen „Nutzungsrechte“ und „Leasingverbindlichkeiten“ enthalten.

Im dritten Quartal 2021 ergab sich ein Netto-Cashflow in Höhe von EUR 70,1 Millionen (Q2 2021: EUR 43,3 Millionen). In den ersten neun Monaten 2021 wurde ein Netto-Cashflow von EUR 141,2 Millionen erzielt (Q1-Q3 2020: EUR 96,3 Millionen). Bei den Kundenanzahlungen haben in diesem Zeitraum die Zuflüsse die Rückführungen um EUR 14,2 Millionen übertroffen. 

Das Nettofinanzvermögen hat um EUR 106,1 Millionen zugelegt. Die wichtigsten Einflussgrößen waren der Zufluss aus dem positiven Free-Cashflow in Höhe von EUR 155,4 Millionen und der Abfluss aus Dividendenzahlung in Höhe von EUR 60,0 Millionen an die Aktionäre der Siltronic AG.

Konkretisierung der internationalen Pläne für eine weltweite Mindestbesteuerung führen zu weiteren Risiken

Im Siltronic-Geschäftsbericht 2020 sind die wesentlichen Risiken in Risikobericht (S. 48 bis 57) dargestellt. Wesentliche Änderungen der Risikoeinschätzung durch die angekündigte neue 300mm Fab in Singapur finden sich im Halbjahresbericht 2021.

Im dritten Quartal 2021 haben sich durch die Konkretisierung der internationalen Pläne für eine weltweite Mindestbesteuerung weitere Risiken ergeben. Insbesondere durch eine Einigung von 136 Ländern zur Einführung neuer Besteuerungskonzepte von Konzernen am 8. Oktober 2021 sollen die Besteuerungsgrundsätze in fast allen Ländern bis Ende 2023 angepasst werden. Bei Investitionen sollen Steuererleichterungen in deutlich geringerem Umfang wirksam werden als bisher. Aufgrund der hohen Investitionstätigkeit von Siltronic erhält das Unternehmen Steuervorteile. Wenn die Steuervorteile in erheblichem Maße sinken, wird die Steuerquote steigen.

Risiken, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden können, sind Siltronic derzeit nicht bekannt.

Prognose für das Gesamtjahr 2021 präzisiert

Die Nachfrage nach Wafern aller Durchmesser ist ungebrochen. Siltronic ist in allen Linien voll ausgelastet. Insgesamt wird die abgesetzte Waferfläche im zweiten Halbjahr wie bereits prognostiziert über dem Niveau des ersten Halbjahres liegen.

Siltronic hat die Prognose für das Gesamtjahr 2021 für Umsatz und EBITDA-Marge präzisiert. Bisher ging das Unternehmen von einer Umsatzsteigerung gegenüber 2020 von mehr als 10 Prozent und einer EBITDA-Marge von 30 bis 32 Prozent aus. Der Umsatz soll nun gut 15 Prozent steigen und die EBITDA-Marge bei circa 32 Prozent und damit am oberen Ende der Prognose liegen.

„Wir sehen aktuell im vierten Quartal bei der abgesetzten Waferfläche keine Überraschungen. Der Euro tendiert aktuell etwas schwächer zum US-Dollar, was Umsatz und EBITDA im zweiten Halbjahr etwas weniger belastet als ursprünglich angenommen. Bezogen auf das Gesamtjahr 2021 wirkt sich der starke Euro jedoch gegenüber 2020 negativ aus. Der Startschuss zum Bau unserer neuen 300 mm-Fabrik in Singapur ist gefallen. Mit dieser Fabrik unterstützen wir die Expansionspläne unserer Kunden und stellen mit der Investition in diese kosteneffiziente Anlage die Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft von Siltronic“, so von Plotho.

Die Investition von rund 2 Milliarden Euro bis Ende 2024 für den Bau der neuen Fabrik in Singapur ist die größte Investition in der Geschichte von Siltronic. Ein großer Teil der Investitionen wird dabei im Jahr 2022 und damit in einer frühen Phase des Projekts anfallen. Die neue 300 mm-Fabrik wird die modernste Fabrik der Siltronic-Gruppe sein und Einkristalle sowie polierte und epitaxierte Wafer produzieren. Mit den neuen, hochmodernen Produktionskapazitäten wird das Unternehmen seine Position als einer der Technologieführer weiter ausbauen.

Voraussichtliche Verzögerung des Zusammenschlusses mit GlobalWafers aufgrund andauernder Gespräche mit Behörden über regulatorische Freigaben

Wie am 22. Oktober 2021 ad-hoc mitgeteilt, geht Siltronic davon aus, dass aufgrund sich hinziehender Gespräche über regulatorische Freigaben der Vollzug des Zusammenschlusses mit GlobalWafers voraussichtlich nicht mehr in diesem Geschäftsjahr erfolgt. GlobalWafers und Siltronic verhandeln weiter konstruktiv mit den Behörden über die Konditionen der noch ausstehenden Freigaben.

Telefonkonferenz für Analysten und Investoren:

Der Vorstand der Siltronic AG wird am 26. Oktober 2021 um 10.00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren (nur in englischer Sprache) durchführen. Diese wird über das Internet übertragen. Der Audio-Webcast wird live und als on-demand Version auf der Webseite von Siltronic verfügbar sein.

Die aktuelle Investorenpräsentation (nur in englischer Sprache) und die Quartalsmitteilung sind ebenfalls auf der Siltronic-Webseite veröffentlicht.