Siltronic behauptet sich in schwierigem Marktumfeld

  • Rückgang der Durchschnittserlöse durch Anstieg der abgesetzten Waferfläche fast ausgeglichen

  • Umsatz gegenüber Vorquartal um 1,4 Prozent auf EUR 300,1 Millionen gesunken

  • EBITDA gegenüber Vorquartal um 6,4 Prozent verringert (EBITDA-Marge 28,1 Prozent)

  • EBIT mit EUR 53,3 Millionen um 6,0 Prozent niedriger als im Vorquartal (EBIT-Marge 17,8 Prozent)

  • Eigenkapitalquote auf 52,8 Prozent gestiegen, Nettofinanzvermögen unverändert bei rund EUR 590 Millionen

  • Netto-Cashflow von EUR 40,9 Millionen in den ersten drei Monaten generiert

  • Prognose für 2020 unverändert, Belastung durch Corona im zweiten Halbjahr nicht quantifizierbar

Die Siltronic AG (MDAX/TecDAX: WAF) hat sich im ersten Quartal 2020 in einem schwierigen Umfeld gut behauptet. Durch die Corona-Pandemie gab es bisher operativ keine spürbaren Einschränkungen der Geschäftstätigkeit.

„Unsere Prioritäten im ersten Quartal lagen auf der Sicherstellung der Gesundheit unserer Mitarbeiter und der Aufrechterhaltung eines möglichst reibungslosen Geschäftsablaufs“, so Dr. Christoph von Plotho, CEO der Siltronic AG. „Das ist uns auch gelungen, dafür danken wir allen Beteiligten, unseren Mitarbeitern, unserem Gesundheitsdienst, unseren Kunden und Lieferanten. Die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten sorgte dafür, dass wir im ersten Quartal ein gutes Ergebnis ausweisen können.“

Geschäftsentwicklung Q1 2020

Siltronic hat im ersten Quartal 2020 einen Umsatz von EUR 300,1 Millionen erzielt. Damit sind die Erlöse im Vergleich sequentiell leicht zurückgegangen. Der Rückgang der Durchschnittserlöse konnte durch einen Anstieg der abgesetzten Waferfläche im Zuge stärkerer Nachfrage fast ausgeglichen werden. Die Wechselkursveränderungen hatten im Berichtszeitraum einen nur geringen Einfluss.

Die Herstellungskosten haben aufgrund der höheren produzierten Waferfläche zugenommen. Dabei sind die Herstellungskosten je Waferfläche gegenüber dem Vorquartal gesunken.

Das Unternehmen hat ein Bruttoergebnis von EUR 89,3 Millionen erzielt. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 ist es damit um EUR 7,6 Millionen gesunken. Die Entwicklung ist hauptsächlich auf einen niedrigeren Durchschnittserlös zurückzuführen. Die Bruttomarge hat von 31,8 Prozent auf 29,8 Prozent abgenommen.

Das EBITDA lag im ersten Quartal 2020 bei EUR 84,2 Millionen. Dies entspricht einem Rückgang von EUR 5,8 Millionen bzw. 6,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Hauptgrund waren rückläufige Durchschnittserlöse. Die EBITDA-Marge hat von 29,6 Prozent auf 28,1 Prozent nachgegeben. Das EBIT ist von EUR 56,7 Millionen auf EUR 53,3 Millionen zurückgegangen.

Das neue Coronavirus hatte zwar keine nennenswerten Auswirkungen auf EBIT und EBITDA, aber der Rückgang des Finanzergebnisses ist in den bis zum Stichtag 31. März 2020 rückläufigen Finanzmärkten begründet.

Der Aufwand für Ertragsteuern im ersten Quartal 2020 war im Konzern äußerst niedrig. Im vierten Quartal 2019 war die Steuerquote wegen latentem Steueraufwand besonders hoch, im Berichtsquartal wegen latentem Steuerertrag und aufgrund von Corona-bedingten Steuererleichterungen dagegen besonders niedrig. Der starke Rückgang bei den Ertragsteuern trug dazu bei, dass der Gewinn des ersten Quartals mit EUR 46,0 Millionen leicht über dem Vorquartal (Q4 2019: EUR 45,4 Millionen) lag. Auf die Aktionäre der Siltronic AG entfallen hiervon EUR 39,6 Millionen, das Ergebnis je Aktie ist von EUR  1,21  im vierten Quartal 2019 auf EUR 1,32 im Berichtsquartal gestiegen.

Entwicklung von Eigenkapital, Netto-Cashflow und Nettofinanzvermögen

Mit einem Eigenkapital von EUR 1.031,0 Millionen zum 31. März 2020 betrug die Eigenkapitalquote der Siltronic AG 52,8 Prozent im Vergleich zu 47,8 Prozent zum 31. Dezember 2019. Die Zunahme des Eigenkapitals ist hauptsächlich auf den Quartalsüberschuss von EUR 46,0 Millionen und versicherungsmathematische Gewinne bei der Berechnung von Pensionsverpflichtungen in Höhe von EUR 88,1 Millionen zurückzuführen.

Der Rückgang der Pensionsverpflichtungen um EUR 80,7 Millionen ist durch gestiegene Zinssätze verursacht: Der Zinssatz ist in Deutschland von 1,24 Prozent Ende 2019 auf 1,92 Prozent Ende des ersten Quartals 2020 gestiegen. Dies hat den Rückgang in den USA von 2,98 Prozent auf 2,88 Prozent im gleichen Zeitraum überkompensiert.

Der Free-Cashflow im ersten Quartal 2020 zeigt, dass Siltronic die gesamten Mittelabflüsse für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einschließlich der Rückführung von Kundenanzahlungen problemlos aus der betrieblichen Tätigkeit finanzieren konnte.

Der Netto-Cashflow von EUR 40,9 Millionen (Q4 2019: EUR 8,9 Millionen) zeigt deutlich die Einzahlungsüberschüsse von Siltronic, die nach der Korrektur von Periodenverschiebungen aufgrund von Kundenanzahlungen erzielt wurden.

Das Unternehmen verfügte am 31. März 2020 über ein Nettofinanzvermögen in Höhe von EUR 588,1 Millionen.

Auswirkungen der Corona-Krise nicht quantifizierbar

Obwohl sich Siltronic im ersten Quartal 2020 in einem schwierigen Umfeld gut behauptet hat, dürfte die Corona-Pandemie den Geschäftsverlauf im weiteren Jahresverlauf belasten. Aktuell sieht Siltronic kaum Auftragsstornierungen seitens der Kunden. Der Ausblick für das zweite Quartal 2020 ist noch gut. Während sich Endmärkte wie Smartphones, Automotive oder Konsumgüter wie Fernseher negativ entwickeln, zeigen sich positive Entwicklungen in Bereichen wie Servern oder Equipment für das Home Office.

Da sich der Corona-Virus stark ausgebreitet hat und ein Ende derzeit nicht absehbar ist, ist ein Ausblick für das zweite Halbjahr derzeit jedoch nicht möglich.

Die am 9. März veröffentlichte Prognose von Siltronic hatte bereits zwei mögliche Szenarien aufgrund Corona abgedeckt und gilt weiterhin.

Virtuelle Hauptversammlung am 26. Juni 2020 – unveränderter Dividendenvorschlag

Das Unternehmen nimmt für die kommende Hauptversammlung eine neue gesetzliche Regelung in Anspruch und wird am 26. Juni 2020 eine virtuelle Hauptversammlung ohne physische Aktionärspräsenz abhalten. Die Hauptversammlung wird für die Aktionäre live im Internet übertragen. Die Stimmrechtsausübung erfolgt auf dem Wege der Briefwahl oder durch Vollmachtserteilung.

Die Gesellschaft hält an der Dividendenpolitik, etwa 40 Prozent des auf die Aktionäre entfallenden Konzerngewinns an die Aktionäre auszuschütten, fest. Der Hauptversammlung wird wie geplant eine Dividende von EUR 3,00 je dividendenberechtigter Aktie zur Gewinnverwendung vorgeschlagen.

„Wir fokussieren uns im weiteren Jahresverlauf unverändert auf den gesundheitlichen Schutz unserer Mitarbeiter und einen reibungslosen Geschäftsablauf“, skizzierte Dr. Christoph von Plotho die strategischen Ziele. „Siltronic ist mit einer starken Bilanz und einer hervorragenden Nettofinanzposition in dieser Krise gut aufgestellt. Die Halbleiterindustrie ist systemrelevant, denn Rechenleistung, Sensorfähigkeiten, Konnektivität und Datenspeicherung in den Bereichen Medizin-, und Informations- und Kommunikationstechnologie helfen, der Ausbreitung von Covid-19 entgegenzuwirken. Und die entsprechenden Halbleiterbauteile benötigen unsere Siliziumwafer als Basismaterial“, so von Plotho zur Rolle von Siltronic.

Telefonkonferenz für Analysten und Investoren:

Der Vorstand der Siltronic AG wird am 28. April 2020 um 10.00 Uhr (MESZ) eine Telefonkonferenz mit Analysten und Investoren (nur in englischer Sprache) durchführen. Diese wird über das Internet übertragen. Der Audio-Webcast wird live und als on-demand Version auf der Webseite von Siltronic verfügbar sein.

Die aktuelle Investorenpräsentation (nur in englischer Sprache) und die Quartalsmitteilung sind ebenfalls auf der Siltronic-Webseite veröffentlicht.

Weitere Termine:

26. Juni 2020                 Ordentliche Hauptversammlung (virtuell)

30. Juli 2020                  Halbjahresbericht

29. Oktober 2020          Quartalsmitteilung zum 3. Quartal 2020

Diese Pressemitteilung entspricht der Konzernquartalsmitteilung gemäß § 53 der Börsenordnung der Frankfurter Wertpapierbörse.